MS-Tabletten Aubagio® (Teriflunomid), BG-12 (Fumarsäure) und Gilenya® (Fingolimod) lassen den Markt bis 2016 auf $14 Mrd. wachsen
Entwicklung des weltweiten Umsatzes mit MS-Medikamenten seit 2000 in Mrd. US-Dollar
Update des Schaubilds vom 18.08.2008
Die neue, täglich einmal einzunehmende Pille mit dem schicken Namen Aubagio® (könnte auch ein Automodell von Toyota sein) soll die Schubrate um (nur?) 30% senken und nur relativ leichte und weniger häufig Nebenwirkungen haben: Kopfschmerzen, erhöhte Leberwerte, Haarausdünnung, Durchfall, Übelkeit und Infektionsanfälligkeit.
Die relativ geringe Schubratensenkung und das durchaus vorhandene Nebenwirkungsportfolio erklären vielleicht, wieso andere MS-Tabletten ein größeres Stück von stetig wachsenden Kuchen bekommen werden:Es wird erwartet, dass die MS Tabletten Gilenya und BG-12 (Fumarsäure) den wachsenden Markt dominieren werden.
(reuters)
Marktanteile verlaufsmodifizierender MS-Medikamente 2011
Aubagio wird nur ein kleines Stück des Kuchens erobern können, erwartet wird ein Marktanteil von ca. 3% in den nächsten acht Jahren, schreibt reuters unter Berufung auf Datamonitor. Weiterhin wird noch 2013 mit einer Zulassung und dem Vermarktungsstart vom Lemtrada (Alemtuzumab, siehe Beitrage von 2008 und 2009) gerechnet, das Sanofi nach seiner Zulassung gerne als Eskalationsoption für Aubagio-Verwender/innen positionieren möchte. So wird Lemtrada als geeignet für hoch aktive schubförmige MS "effizient mit beherrschbaren Sicherheitsrisiken" bezeichnet, hingegen Aubagio als in frühen Krankheitsstadien als "bequem und sicher" angepriesen.
Fumarsäure aka BG-12 (siehe u.a. Beitrag vom 24.11.2011) soll die Schubrate halbieren und langfristig sicher in der Anwendung sein:
Von Fumarat liegen Sicherheitsdaten über zwei Jahrzehnte vor, sodass es nur geringe Bedenken über Langzeitrisiken gibt.Eine Menge Bewegung also im MS-Medikamenten-Markt, die hoffentlich auch die Betroffenen in eine gute Richtung bewegt.
(Allan H. Ropper, Neurologe am Brigham and Women's Hospital in Boston im New England Journal of Medicine, 2012 via DAZ.online)