Über MS-Reporter.de
Das Internet ist eine prima Sache. Es hilft, dass Menschen zusammen finden und sich mit Informationen versorgen.
Multiple Sklerose ist eine schwierige Diagnose. Sie gehört zu den Krankheiten, die ganze Leben aus der Bahn werfen können.
MS-Reporter möchte Betroffene der chronischen Krankheit Multiple Sklerose mit aktuellen Informationen versorgen. Dabei sind wir unabhängig von der pharmazeutischen Industrie.
Was uns antreibt
Alleine im deutschsprachigen Bereich sind ca. 200.000 Menschen auf Encephalomyelitis disseminata (Multiple Sklerose) diagnostiziert. Für diese Menschen gibt es im Wesentlichen vier Medikamente, die dauerhaft angewendet werden können, um den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen. Die reinen Kosten für diese Therapien liegen bei ca. 15.000 EUR pro Jahr.
In den Industrienationen ist die Gesundheitsbranche der Dienstleistungssektor mit den größten WachstumsratenAngenommen, die Hälfte aller Betroffenen entscheidet sich für eine der vier derzeit gängigen MS-Dauertherapien, ergäbe sich alleine in D/A/CH ein gigantisches Umsatzpotenzial für die Pharma-Unternehmen von 1,5 Milliarden EUR.
Dieses Angebot respektiert ausdrücklich die herausragenden Fortschritte, die durch die in den letzten Jahrzehnten möglich gewordenen Behandlungsmöglichkeiten mit Interferonen (alpha und beta) und Glatirameracetat sowie seit Neuerem auch Natalizumab und begrüsst jedwede Forschung, die neue medikamentöse Therapien für diese schwierige Krankheit entwickeln möchte. (Gleiches gilt für die vielen engangierten Mediziner, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, MS-Patienten möglichst gut zu unterstützen.)
Der Trend geht in Europa in eine eindeutige Richtung: die Marketingbudgets langfristig auf die Patienten umzuschichtenIm Gesundheitsmarkt sind die Patienten jedoch die schwächsten Teilnehmer: zahlreich, aber selten schlagkräftig organisiert, und durch ihre direkte Betroffenheit ein gefundenes Fressen für die anderen Markttteilnehmer: Pharma-Unternehmen, Krankenkassen, Ärzte, Politik und Lobbygruppen.
Seitens der Pharma-Konzerne wird traditionell die Vertriebsseite (die verschreibenden Ärzte) massiv unterstützt, die Techniker Krankenkasse rechnet für den gesamten Gesundheitsmarkt mit 930 Mio. EUR jährlich, die den Ärzten als Vertriebsdoping zugutekommen, verpackt als sogenannte Anwendungsbeobachtungen (AWB). In der Marketing-Fachsprache nennt man dies Pull.
Hauptsache, der chronisch kranke Patient fordert irgendwann von seinem Arzt das teure, scheinbar bessere neue MedikamentInzwischen werden aber mehr und mehr die Patienten selbst beackert. Zwar dürfen verschreibungspflichtige Medikamente nicht beworben werden, aber was spricht dagegen, wenn Mitarbeiter von Pharmakonzernen in Foren und Selbsthilfegruppen aktiv werden? Moralische Skrupel sind angesichts der zu erzielenden Umsätze kaum zu erwarten. Vielmehr schaffen die Unternehmen vermehrt eigene "Sickness Communities", um direkt am die Betroffenen heranzukommen. In der Marketing-Fachsprache nennt man dies Push.
Dem möchten wir mit diesem Angebot etwas entgegensetzen. Eine Plattform, die sich nicht direkt aus den Marketingbudgets der Pharmaunternehmen speist. (Obgleich wir nicht versprechen können, dass Google nicht doch einmal entsprechende Textanzeigen einspielt -- dies wäre aber nur eine indirekte Finanzierung und keinesfalls eine Einflussnahme.) Wir wollen einfach einen weiteren, möglichst objektiven und neutralen Leitpfosten auf dem Weg, mit dieser Krankheit der tausend Gesichter umzugehen, anbieten.
Bildnachweis Header
Wendeltreppe im Vatikanmuseum, unter GNU-Lizenz herausgegeben von Andreas Tille - ursprünglich verwendet beim Beitrag "Das Problem mit der Progression".
Dankeschön
An Berthold für konstruktive Verbesserungsvorschläge und Silvan für den Hinweis auf Serendipity und allzeit gute Tipps.
Hergestellt mit einem Mac. Was sonst?