Neuronale Plastizität: Sich selbst reparierende Schäden im Gehirn
Doch wieso reichen die "neuroplastischen" Kapazitäten des Gehirns nicht aus, etwa einwirkende Störfaktoren zu kompensieren? Wir wissen heute aus der neurologischen Forschung, dass beispielsweise bei Schlaganfällen oder der multiplen Sklerose erhebliche Reorganisationsprozesse des Gehirns angestoßen werden, die die Störung mehr oder minder gut kompensieren helfen. Dass dies nicht immer gelingt, hängt unter anderem von Ort, Art und Schwere der Störungswirkung ab. Dabei dürften auch genetische Faktoren ins Spiel kommen, die eine konstitutionell mehr oder minder ausgeprägte Kompensationsfähigkeit determinieren.
Wie lassen sich diese Kompensationen stimulieren? Sind dies die psychisch-sozialen Bedingungen, die hier als Motor dienen? Wenn die Reparatur schneller voranschreiten würde als die Verschlechterungen durch eine aktive MS, ließe sich dann die Multiple Sklerose quasi "überholen"?